Das Frühjahrstreffen des LAK 2015
Das Frühjahrstreffen 2015 des LAK war von Fülle, Vielfalt und schönstem Wetter geprägt. Inmitten einer Landschaft voller erblühender Farbenpracht fanden sie die Mitglieder des LAK samt Gästen zu einem fachlichen Austausch im Hotel Bornmühle ein. Zweieinhalb Tage voller Intensität und Engagement mit vielen interessanten Neuigkeiten über die wir Sie im Folgenden informieren.
Abstand
Drei Augen sehen mehr als eines
Vier Augen sehne mehr als zwei“ sagt der Volksmund. Und das ist jedem einsichtig, Dass aber auch drei Augen in einem Menschen schon mehr sehen als nur eines? Reden wir hier vom „Dritten Auge“ oder werden wir Zyklopen? Keines von beiden. Ausgehend von einem praktischen Fall erläutern Christian Prinz und Kwesi Odum was es mit der Fehlsichtigkeit und der emotionalen Wahrnehmung durch die Augen auf sich hat. Anknüpfend an einen Beitrag von Kwesi Odum beim Arbeitstreffen in Lychen, bei dem er die Einordnung der Fehlsichtigkeiten in das Lüscher Achsenkreuz vorgestellt hat, ergab sich nunmehr die Gelegenheit, dies in der Praxis zu überprüfen.
Christian Prinz wurde von kurzem am grauen Star operiert und hat dabei sowohl vor, als auch zwischen, sowie nach den beiden Operationen einen Lüscher Test bei sich abgenommen. Dabei hat er den test einmal mit beiden Augen und danach jeweils mit nur einem Auge gemacht. Überraschend das Ergebnis. Wir sehen die Welt mit jedem Auge anders! Und: das emotionale Gesamtbild wird aus den Eindrücken der beiden Augen auf individuell unterschiedliche Weise zusammengesetzt. Kurzerhand haben die beiden beschlossen, diesen erweiterten Test bei den Teilnehmern des Arbeitstreffens zu wiederholen. Die Vermutungen wurden bestätigt. Unabhängig von Fehlsichtigkeit nehmen wir die Welt durch das linke und rechte Auge emotional unterschiedlich wahr.
Die beiden waren dadurch genug ermutigt, dieser Thematik weiter auf den Fersen zu bleiben und haben ein Projekt dazu ins Leben gerufen. Es wird eine Forschungsinitiative geben, die speziell das Thema Grauer Star und seinen emotionalen Ursachen ergründet. Dazu wird ein ganzheitlich interessierter Augenarzt in Österreich gesucht, der bereit ist mit seinen Patienten die Studie zu „dotieren“.
Die LAK Mitglieder werden künftig ebenso bei ausgewählten Klienten / Patienten den „Dreiaugentest“ (beide Augen, nur linkes bzw. rechtes Auge) abnehmen um mehr über die Zusammenhänge unseres emotionalen Sehvermögens zu erfahren.
Beziehungen – Das Fundament der Harmonie
Der interaktive Vortrag im Rahmen des Frühjahrssymposiums wurde diesmal von Sylvia Kirscht gestaltet. Als erfahrene Kennerin der Lüscher Color Diagnostik und ausgebildete Philosophin hat Sie es sich auf die Spurensuche nach den Ursprüngen der Regulativen Psychologik gemacht und in den Archiven die Wurzeln dieses genialen Regulationswerkzeuges ausgegraben.
In einem sehr anspruchsvollen Fachvortrag hat Sie den aktuellen „Stand der Ermittlungen“ veranschaulicht, indem Sie die Schlüsselstellen aus dem Werk von Prof. Max Lüscher, „Das Harmoniegesetz in uns“, erklärt und veranschaulicht hat. Durch die Zusammenstellung dieser Kernsätze konnten die Teilnehmer sehr klar den roten Faden erkennen, der dem Streben nach Harmonie in uns zugrunde liegt. Der Ausgleich der Gegensätze ist die natürliche, vitale Triebkraft der Lebendigkeit. Wir nennen das etwas technisch Regulation. Die wesentliche Botschaft darin: es geht nicht um die Dinge und Objekte, es geht um die Beziehung zwischen ihnen. Alles ist Beziehung – eine Erkenntnis, die sich nach und nach auch in der Naturwissenschaft, paradoxerweise vor allem der Physik einstellt.
Wir vom LAK lesen es mal so: wir sind auf dem richtigen Weg und wir haben das passende Werkzeug!
Sylvia Kirscht hat ihre Spurensuche noch nicht abgeschlossen. Wir dürfen also gespannt sein, was ihre philosophische Forensik noch alles ans Licht bringen wird. Sie hat jedenfalls versprochen, die Ergebnisse Ihrer Arbeit vorzustellen, sobald Sie abgeschlossen ist. Wir sind gespannt.
Personalia
Es ist schön, wenn sich Erfahrung und Aufgeschlossenheit für Neues berühren. Dem entsprechend freuen wir uns sehr, wenn ab sofort frischer Geist den wissenschaftlichen Beirat des LAK ergänzt. Mit Peter Beckus heissen wir einen engagierten Lüscher Therapeuten ganz herzlich in diesem Gremium willkommen.
Peter Beckus betreibt gemeinsam mit Partnerin Lydia Stoltenberg die Praxisgemeinschaft Seelenwohl in Langensalza. Experimentierfreudig wie er ist, hat er den LAK schon mit seiner „colorierten“ Adaption des EMDR begeistert, die er beim LAK Treffen in Wien vorgestellt hat. Damit lässt sich diese bewährte Methode zur Traumaauflösung noch effektiver einsetzen weil die Intervention noch um den Kanal der Emotion – Farbe und Form – ergänzt wird.
Der wissenschaftliche Beirat des Lüscher Arbeitskreises besteht nunmehr aus 4 Mitgliedern: Eddi Schulze, Regine Schneider, Kwesi Anan Odum und Peter Beckus.
Beziehungen sichtbar machen
Weil ja alles mit allem in Beziehung steht und wir Menschen Beziehungen vor allem emotional erleben, ist es hilfreich, diese Beziehungen auch darstellbar zu machen. Eddi Schulze hat eine Methode vorgestellt, die auf der kategorialen Psychologik beruht und auf den Relationstest von Prof. Max Lüscher zurückzuführen ist. Sie ist dabei diese Methode für die Praxis anwendbar zu machen. Dabei stehen das theoretische Fundament sowie das praktische Anwenden und testen im Fokus ihrer Entwicklungsarbeit. Es wurden bereits wirksame Ergebnisse in der praktischen Arbeit erzielt.
Die Methode wurde von den Teilnehmern mit großem Interesse aufgenommen. Spontan erklärten sich einige bereit, selbst damit Erfahrungen in der Praxis zu sammeln. Die Ergebnisse werden wir bei einem der nächsten Treffen diskutieren. Es lohnt sich also dran zu bleiben.
Denken, fühlen, führen
Flexibilität ist gefragt. Auf zahlreichen Wunsch haben wir das Thema Lüscher in der Personalbeurteilung in die Agenda aufgenommen und kurz umrissen. Dieser Themenbereich harrt noch seiner Erweckung aus dem Dornröschenschlaf. Das Potential der Lüscher Color Diagnostik ist in der Führungsarbeit in Unternehmen noch überaus unterrepräsentiert. Eddi Schulze und Christian Prinz haben sich deshalb dieses Themas angenommen. Sie sind dabei, den Werkzeugkasten neu zu ordnen und ihn auf zeitgemäße Weise für die Benutzung in den Unternehmen zu adaptieren.
Eddi Schulze und Christian Prinz haben den Teilnehmern dazu einen kurzen Überblick der bestehenden Methoden gegeben. Ausgehend vom Buch des Professors „Harmonie im Team“ wurden die Denktypen dargestellt und mit Führungstypologien in Verbindung gebracht. Erst ein Verstehen der emotionalen Selbstgefühle und die daraus ableitbaren Erfordernisse für das jeweilig erforderliche Umfeld ermöglichen den Führungskräften ein optimales Unternehmensklima zu schaffen, um effektive Leistung bei hohem Wirkungsgrad und hoher Mitarbeiterzufriedenheit zu erzielen.
Denken allein ist also nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg. Vielmehr ist es die Integration von Denken und Fühlen, die kompetente Führung ausmacht und so die vorhandenen Ressourcen in den Mitarbeitern zum Wohl aller erschlleßt. Wir – und natürlich auch Sie – dürfen gespannt sein, was die weiteren Arbeitsergebnisse bringen werden.